Interview of Alex Barendregt - World Body painting Festival

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Do I need to introduce Alex? Is is the man who had the wonderful idea, back in 1998, to create a body painting event in the region of the lake of Millstatt. This idea has grown into what is the meeting point of all body painters, every year in Seeboden. We are eternally grateful to Alex for it. On top of that, he has the most nice and charming personality.

This interview is mainly illustrated with pictures of the first body painting festival, in 1998.

Question 1. Please introduce yourself by saying a few words about your origin (where were you born), what you have studied in school or university, and your professional activities. Since when do you live/work in Seeboden?


Alex: Ich bin in Österreich 1976 geboren und aufgewachsen. Mein Vater ist Holländer und somit besitze ich auch die Niederländische Staatsbürgerschaft. Ich bin im Tourismus aufgewachsen und habe ebenfalls diesen Ausbildungsweg gewählt. So habe ich die Tourismusakademie absolviert und habe später Tourismus auf der Universität Klagenfurt studiert. Seit 1998 arbeite ich als Tourismusmanager in einer Tourismusorganisation am Millstätter See im Süden von Österreich.

(Body painting by Norbert Dähn - Festival 1998)

Question 2. When did you have the idea of a body painting festival? Please explain how the idea came, and what was the evolution of the idea. What was the goal?


Alex: Als ich 1998 recht jung in eine Führungsposition im Tourismus gelang, war ich verantwortlich für Veranstaltungen und Projekte. Da es zu allen möglichen Themen Events gibt, haben ich überlegt was wir so machen könnten. Zum Thema Bodypainting kam ich über einen Kontakt mit der Kunsthochschule. Das Thema hat mir sehr gut gefallen und es wurde 1998 das 1. Bodypainting Festival Europas veranstaltet. Ein Festival das sehr klein war und ich dannach eigentlich nicht mehr weiter machen wollte, da es an allen Seiten am Geld gemangelt hatte um überhaupt was durchführen zu können. Die teilnehmenden Künstler von damals waren aber sehr von dem Event angetan und haben mich darin gestärkt das Event doch weiterzuführen. So nahm alles seinen Lauf und die Veranstaltung wurde von Jahr zu Jahr grösser und professioneller.

(Alex on stage with the winners - Festival 2002)

Question 3: Why did you think of body painting? What did you know about body painting? Was it something that you were personnally interested in? Or did you choose body painting because it is very visual and you thought that it would attract a lot of people? Did you know personally a body painting artist before starting the festival?


Alex: Ja sicher, Körperkunst ist sehr visuell und zieht viele Besucher an. Es ist interessant für viele Besucherschichten. Eigentlich habe ich das Event deshalb gemacht, weil es so was noch nicht gab. Ich habe sehr viel regagiert, habe aber auf der ganzen Welt kein Festival dieser Art gefunden und somit war für mich klar, dass dieses Event potenzial hat. Die Region Millstätter See in der ich arbeite erhielt mit dem Event eine Einzigartigkeit und somit ein tolles Image. Ich habe bei der Entscheidung 2 oder 3 Bodypainter persönlich gekannt.

(Body painting by Roland Muthspiel - Festival 1998)

Question 4: How did you organise the first festival? Was it easy or difficult? Was there some resistance from some people or organisations? What was the most difficult? How did you advertise and find the body painters for that first edition?


Alex: Das erste Festival war für mich denke ich das schwierigste. Ich habe alles alleine heranngeschaffen. Ich habe die Werbemittel gestaltet und verteilt, ich habe die Location hergerichtet (Tische, Bänke, Gastronomie, Strom, Wasser und alles was so dazu gehört) Es war noch kein Wettbewerb, sondern die Künstler haben rund um ein altes wunderschönes Stift ihre arbeit gemacht, den Besuchern präsentiert und das Model den Fotografen zur Verfügung gestellt. Zu Künstlern bin ich durch andere Künstler wieder gekommen. Einer hat es in den Medien gelesen und ist einfach spontan gekommen. Ich habe nach dem 1. Festival gesehen, dass es nicht so einfach war zu kontakten zu kommen. Deshalb habe ich kurz vor dem 2. Festival die ersete Website auf www.bodypainting-festival.com online gestellt. Die Website habe ich selber gebastelt mit meinen damals sehr anfänglichen HTML Kenntnissen. Nach wie vor gestalte und warte ich die Homepage des Festivals selber. Die grösste Schwierigkeit war einfach, Geld für das Event aufzutreiben, Kontakte zu knüpfen und Sponsoren zu suchen. Sponsoren haben das Thema Bodypainting damals ohnehin mit Abstand betrachtet, auch wenn damals schon das Medieninteresse sehr gross war.

(Body painting by Kach - Festival 1998)

Question 5: How was the first Festival? How was it called? Where did it take place? (already in Klauber Park or elsewhere). How long was it? How many body painters? How many visitors? Was there a competition with prizes? How many categories? Was it a big success or not? Did you hesitate to do it againthe next year? Or was it so obvious that you would continue?


Alex: Das erste Event 1998 wurde "First Bodypainting Festival of Europe" genannt. Dannach habe ich es umbennannt in das European Bodypainting Festival. Es konnte ja niemand ahnen, dass irrgendwann Künstler aus der ganzen Welt zu diesem Festival kommen werden. Heuer habe ich mich entschlossen das Festival umzubenennen in das „World Bodypainting Festival" und es wird der World Bodypainting Award in 3 Kategorien vergeben. Das erste Festival war an 2 Tagen. Die Location war an einem Tag ein altes Stift in Millstatt und am zweiten Tag ein kleiner Park in Seeboden. In den Klauberpark sind wir erst im dritten Jahr gewandert, da bereits alles zu klein wurde. Beim ersten Festival war kein Bodypainting Wettbewerb, dieser kam erst im 2. Jahr hinzu. Da gab es dann auch nur eine Kategorie, die bewertet wurde. Mit jedem Jahr habe ich von den Künstlern gelernt und es wurden andere Kategorien geschaffen. Bis es eben 3 Kategorien ab dem 4. Festival waren. Anfangs war das Festival weder abgesperrt noch wurde ein Eintritt verlangt. Passanten streiften die Veranstaltung und bewunderten die Kunstwerke. Finanziell war es eine Low-Budget Produktion. Wenn ich heute daran zurückdenke, staune ich über mich selber, dass ich dies damals doch noch fortgeführt habe. Und dies nur aufgrund des tollen Feedbacks der damaligen Künstler. Damals war ein Deutscher Künstler dabei, Norbert Dähn. Er ist heute noch dabei und sah wie das Festival so gewachsen ist. Auch ist er der einzige der in jedem Jahr dabei war. An dieser Stelle möchte ich mich bei ihm sehr herzlich bedanken.

(Body painting by Ferenc Hottya & Neuber - Festival 1998)

Question 6: Do you have an interesting or funny anecdote about the first festival? Anything special?


Alex: Das erste Festival war überhaupt sehr witztig. Alleine die Reaktionen der Besucher zu sehen, die so etwas ja noch nicht gesehen haben, war schon sehr witzig. Auch habe ich einen Künstler engagiert, der eine Show dargeboten hatte. Eine Peitschen-Pinsel Show. Das Model wurde mein einer Peitsche und Farbe bemalt. Dem Model (übrigens eine Freiwillige) hat dies nicht sehr gefallen. Viele Besucher sahen dies als kurios und abartig an, andere fanden es schon sehr makaber und witzig.

(Body painting by Prunster - Festival 1998)

Question 7: Do you have special memories about one specific year? One festival that was particularly good or that was very difficult? Have you had bad weather during one festival?


Alex: Ohhhh ja. Das Festival ist ja im freien und somit sehr Wetterabhängig. Jedes Jahr befürchte ich bereits einem Monat vor dem Festival ein Desaster. Wir hatten aber fast immer Glück. Einmal war das Festival Opening verregnet und musste abgesagt werden, jedoch sind die Bodypainting Haupttage dann doch trocken und sonnig gewesen. In einem Jahr war es wiederum sonnig, aber sehr kühl und die Modelle haben an einem Tag schon sehr gefrohren. Jedes Festival war am Ende eine so tolle Erinnerung für mich persönlich und möchte dies nicht missen.

(Alex on stage for the closing speech - Festival 2003)

Question 8: How many people work for the organisation of the festival before it, and how many during it? During the festival, how many people work as unpaid volunteers? Do you find sponsors easily? What do the sponsors provide? Does the festival make money in the end, or does it cost to the city?


Alex: Das ganze Jahr arbeite ich eigentlich alleine am Festival. Es sind dann verschiedene Bereiche, wo dann Mitarbeiter die Aufgaben übernehmen, je näher das Festival rückt. Für den Fotobereich habe ich einen sehr guten Freund Oswin Eder, der sich da wirklich sehr engagiert. Je näher das Festival rückt desto öfters kommt man dann mit den einzelnen Gehilfen zusammen. Es sind im engeren Kreis mittlerweile 6 Personen. Am Festival selber arbeiten ca. 60 Mitarbeiter. (Aufbau- Abbau, Technik, Bühne, Gastronomie, Presse, Eingang, Anmeldung, Fotografie, Videobereich, Juryablauf, Security, Auswertung...) Freiwillige Arbeiter gibt es nicht sehr viele. Die meisten werden bezahlt. Sponsoren sind immer noch sehr schwer zu finden. Vor allem bei dieser schlechten Wirtschaftslage. Die Sponsoren, die wir haben bieten uns Geld wie auch Sachleistungen an). Das Festival kostet trotz der 12.000 Besucher der Stadt noch einiges an Geld. Aber jährlich wird es geringer und vielleicht haben wir in 2-3 Jahren ein ausgeglichenes Budget.

Question 9: How have the body painting festivals changed Seeboden and your life and work? What is your best memory? The moment you enjoy the most?


Alex: Seeboden und die Region Millstätter See wurden durch das Festival sehr bekannt. Für mich ist das Festival tägliche Arbeit. Manchmal sind es nur ein paar Mails aber es wird immer mehr. Bodypainting ist somit Teil des täglichen Lebens und der täglichen Arbeit geworden. Es war für mich die grösste Chance bisher überhaupt. Auch ich bin in der Region als Veranstalter bekannt geworden und viele sehen dies als sehr positiv. So habe ich noch vor dem Festival 2003 ein Projekt umsetzen können. 30 Statuen wurden produziert und mit verschiedensten Themen bemalt. Die Unternehmer haben sich daran beteiligt und stellen die Themen in ihrem Betrieb auf. Seeboden ist somit durch eine weitere Aktion bekannter und bunter geworden. Der Moment den ich am meisten geniesse ist dieser nach der Siegerehrung auf der Bühne. Denn dann ist alles vorbei und gut gelaufen. Dann Fällt mir alles viel leichter und ich kann endlich mit vielen guten Freunden endlich ein Bier trinken.

Question 10. Do you have special plans or ideas for the future festivals?


Alex: Ja, das European Bodypainting Festival ist Geschichte, es lebe das World Bodypainting Festival. Wir werden noch grösser, besser und vielfältiger werden. Ich habe noch sehr viel vor und es gibt noch sehr viele Möglichkeiten. Was dem Wettbewerb, das Rahmenprogramm, die Festivalwoche überhaupt anbelangt.

 

 

 

 

 

(Body painting by Markov - Festival 1998)